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Bilder des Terrors – Terror der Bilder?

Quantität und Qualität der Medienbilder des 11. September

9,00 

Zusätzliche Information

Größe 17 × 24 cm
Veröffentlicht

Juli 2003

Auflage

1., Aufl.

Verlag

Herbert von Halem Verlag

Seiten

377

Artikelnummer(n)

9783931606565

Formate

Buch

Bucheinband

Broschur

Der 11. September hat nicht nur eine neue Dimension des modernen Terrorismus offenbart, der das Selbstverständnis der westlichen Kulturen erschütterte. Die Live-Bilder der einstürzenden Türme des World Trade Center wurden zum globalen Medienereignis von bislang ungekanntem Ausmaß, das Millionen von Zuschauern an ihren Fernsehgeräten miterlebten. Die Ästhetik der Simultan-Übertragung, die diese Bilder inszeniert erscheinen ließ, wurde später auf allen Kanälen in unzähligen Variationen und Endlosschleifen immer wieder gezeigt – und wirft zahlreiche Fragen zu Quantität und Qualität der Bilder des Terrors auf: Unter welchen professionellen Umständen sind diese Bilder entstanden? Wie wurden sie von den Medien präsentiert? Welche Wirkung hatten sie beim Publikum? Wie lassen sich die Verarbeitungsleistungen dieser Extremsituation für den Journalismus beurteilen? Welche journalisti-schen Folgen hatte die ‘Medien-Apokalypse’ für die anschließende Kriegsberichterstattung?

Der Tagungsband ‘Bilder des Terrors – Terror der Bilder’ arbeitet diese und andere Fragen aus einer interdisziplinären Perspektive auf. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Kommunikationswissenschaft und Medienkultur, Kunstgeschichte und Politikwissenschaft, Kriminologie und Soziologie reflektieren die Bedeutung der Terrorbilder unter ästhetischen, ethischen, ikonographischen, narrativen, professionellen und publizistischen Gesichtspunkten.
Dem Wunsch der Herausgeber, in einen Dialog mit den Produzenten dieser Bilder zu treten, wird entsprochen: Den Auftakt des Bandes bildet eine Diskussion zwischen Journalisten und Wissenschaftlern über die professionellen Entstehungsbedingungen der Bilder des 11. September und den selbstkritischen Entwurf einer künftigen Krisen- und Kriegsberichterstattung.

Michael Beuthner, Jg. 1966, Dr. phil.; Projektkoordinator an der Hamburg Media School. Zuvor Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Journalistik und Kommunikationswissenschaft der Universität Hamburg. Studium der Publizistik und Kommunikationswissenschaft, Germanistik und Psychologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, Promotion über »Technokratie und Chronokratie im Bit-Zeitalter«. 1999 bis 2000 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Angewandte Medienforschung der Universität Lüneburg. 2000 bis 2002 Koordination und Durchführung des DFG-Forschungsprojekts ›Konturen aktueller Medienkommunikation. Differenzierung und Entdifferenzierung spezifischer Strukturen und Leistungen von Journalismus in der Informationsgesellschaft‹. Forschungsschwerpunkte: Journalistik, Medienjournalismus, Medienphilosophie.
Joachim Buttler, Jg. 1954, Dr. phil., Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Forschungsstelle Politische Ikonographie des Kunstgeschichtlichen Seminars der Universität Hamburg im Warburg-Haus. Studium der Kunstgeschichte und Geschichte in Hamburg, Magisterabschluss über den „Tod bei Beuys und Baudrillard“, freier Mitarbeiter des Kunstvereins Hamburg, Leiter des Kunstvereins Buxtehude, Geschäftsführer der Kulturstiftung Schloss Agathenburg. Promotion 2000 zum Thema „Wege der Moderne. Vom Technikum zur Fachhochschule – 125 Jahre Bau- und Architekturausbildung in Buxtehude“. Gemeinsam mit Michael Beuthner und Stephan A. Weichert Initiator der Tagung „Bilder des Terrors – Terror der Bilder“. Forschungsschwer-punkte: Politische Ikonographie, Digitale Bibliotheken.
Irene Neverla, Jg. 1952, Prof. Dr.; Studium der Kommunikationswissenschaft, Soziologie und Psychologie an den Universitäten Wien, Salzburg, München. Promotion über Arbeitszufriedenheit von Journalisten. Habilitation über Fernsehnutzung und Zeitgestaltung im Alltag. Seit 1992 Professorin für Journalistik und Kommunikationswissenschaft an der Universität Hamburg, seit 2017 emeritiert. Forschungsschwerpunkte, aktuell: Journalismus in Theorie und Empirie, Journalismus und Demokratiekonflikte, Klimawandel- und Wissenschaftskommunikation, Ökologie der Mediengesellschaft.
Dr. Stephan Weichert ist Medien- und Kommunikationswissenschaftler, Publizist, Filmemacher und Social Entrepreneur. Gemeinsam mit Alexander von Streit leitet er das unabhängige VOCER Institut für Digital Resilienz und das mit Bundesmitteln geförderte Datenbank-Projekt NPJ.news. Weichert arbeitet seit 20 Jahren als Lehrbeauftragter und hat verschiedene Studiengänge und Ausbildungsprogramme im Bereich Digitaler Journalismus geleitet. Parallel zu seiner Karriere als Hochschullehrer war Weichert als Autor für verschiedene Tages- und Wochenzeitungen, Radio und Online tätig. Er hat über 30 Bücher zur digitalen Transformation veröffentlicht, zuletzt erschienen: "Resilienter Journalismus. Wie wir den öffentlichen Diskurs widerstandsfähiger machen" (2022). Davor war er Regisseur und Autor der 45-minütigen TV-Dokumentation "Medienmacher von morgen. Eine Deutschlandreise ins Digitale" (2021, WDR/3sat, Eco Media). Weichert engagiert sich in zahlreichen Verbänden und Jurys. Zuletzt war er stellvertretender Vorsitzender des Beirats des Weizenbaum-Instituts für die vernetzte Gesellschaft in Berlin. Außerdem ist er Gründungsmitglied des gemeinnützigen Forums für Nonprofit-Journalismus. Für seine herausragenden journalistischen Veröffentlichungen zur digitalen Transformation wurde er 2014 mit dem Medienethik Award der Hochschule der Medien ausgezeichnet.